Der Anbau von Getreide ist schon immer ein bedeutender Bestandteil des Borchelhofes. Der Hof bewirtschaftet rund 75 ha Land, auf dem vor allem Weizen, Gerste, Raps und Triticale angebaut werden. Darüber hinaus bestehen knapp 10 % unserer Landfläche aus extensiven Wiesen, Brachen und Ackerrandstreifen. Während Gerste, Weizen und Triticale vor allem zur Fütterung unserer Schweine benötigt werden, wird Raps vollständig an einen örtlichen Getreidehändler verkauft. Die Brachen, Wiesen und Ackerrandstreifen fördern die Artenvielfalt und den Naturschutz auf unseren Flächen.
Unsere Böden werden zunächst durch eine Lockerung tieferer Bodenschichten für die Aussaat vorbereitet. Dabei achten wir besonders auf trockene Witterungsbedingungen, um Bodenverdichtung zu vermeiden. Anschließend werden die oberen Schichten des Bodens zerkleinert um ein optimales Saatbett zu erzeugen. Hierdurch bekommt die Saat gute Bedingungen für die Keimung.
Ein besonderer Vorteil dieser verschiedenen Maßnahmen der Bodenbearbeitung besteht darin, dass Unkräuter auf den Flächen mechanisch bekämpft werden und so der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel minimiert werden kann.
Da mit dem geernteten Getreide wichtige Nährstoffe dem Boden entzogen werden, ist es wichtig, diese Nährstoffe dem Boden auch wieder zurück zu geben um die Fruchtbarkeit der Fläche dauerhaft zu erhalten. Wie viele Nährstoffe wo genau auf dem Feld fehlen wird regelmäßig durch die Analyse von Bodenproben ermittelt. Diese Daten werden durch Ertragskarten, die mit Hilfe von GPS in der Ernte erstellt werden, verfeinert.
Einen wesentlichen Teil der Düngung erfolgt bei uns mit der in der Schweinemast anfallenden Gülle. Dabei wird die Gülle keinesfalls einfach entsorgt, sondern verbessert die Böden spürbar. Schließlich sind im Flüssigmist sämtliche Nährstoffe enthalten, die die Pflanzen benötigen und ersetzen chemisch hergestellte Düngemittel.
Um zu verhindern, dass Nährstoffe durch eine unsachgerechte Ausbringung verloren gehen, übernimmt ein Lohnunternehmer mit modernster Technik die Ausbringung. Eine Spezialmaschine übt durch sehr breite Reifen und einem speziellem Fahrwerk nicht nur sehr wenig Bodendruck aus, sondern schlitzt die Gülle auch direkt in den Boden ein. Hierdurch gelangen die Nährstoffe direkt an die Wurzeln und können von den Pflanzen verbraucht werden.
Dank dieser modernen Maschine, einer exakten Düngerausbringung mit GPS-Unterstützung und unseren Lagermöglichkeiten bringen wir die Gülle nur dann aus, wenn die Pflanzen die Nährstoffe tatsächlich brauchen und verhindern so ein Versickern von Nitrat in das Grundwasser.
Weil nicht nur Menschen, sondern auch Pflanzen erkrankten können, werden ähnlich wie bei einer Impfung des Menschen, auch Pflanzen gegen Krankheiten behandelt, die anderenfalls zu Gesundheitsgefahren bei Menschen und Tieren führen können oder die Ernte stark gefährden.
Vorbeugend setzen wir auf eine ausgeglichene Fruchtfolge, bei der die gleiche Frucht erst in einem Abstand von mehreren Jahren wieder angebaut wird.
Auch eine optimale Bodenbearbeitung gehört zum Pflanzenschutz, denn wenn die Bodenbedingungen optimal sind, entwickelt sich eine gesunde junge Pflanze, die widerstandsfähig gegen Krankheiten ist. Zudem verhindert eine gute Bodenbearbeitung die Ausbreitung unerwünschter Begleitvegetation und beugt so dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vor.
Nur wenn sich trotz guter vorbeugender Maßnahmen Krankheiten ausbreiten können und die Ernte gefährden, setzen wir herkömmliche Pflanzenschutzmittel ein. Damit eine optimale Ausbringung erfolgt, werden unsere Maschinen und die Ausbringtechnik durch GPS Satelliten automatisch gesteuert.
Die Ernte auf dem Borchelhof wird von einem örtlichen Lohnunternehmer übernommen und durch betriebseigene Technik abgefahren und ins Lager verbracht.